31.05.2023

Die Entwicklung der Ehe

Die Entwicklung der Ehe

Amy March : Well, I believe we have some power over who we love, it isn't something that just happens to a person.

Theodore Laurence : I think the poets might disagree.

Amy March : Well. I'm not a poet, I'm just a woman. And as a woman I have no way to make money, not enough to earn a living and support my family. Even if I had my own money, which I don't, it would belong to my husband the minute we were married. If we had children they would belong to him, not me. They would be his property. So don't sit there and tell me that marriage isn't an economic proposition, because it is. It may not be for you but it most certainly is for me.

In der 2019er Verfilmung von Louisa Alcotts Buch Little Women beschreibt die junge Amy March die Lage der Frauen im 19. Jahrhundert ganz treffend. In einer Zeit, in der es Frauen verwehrt war sich zu bilden, ihr eigenes Geld zu verdienen, Land oder Immobilien zu besitzen oder am politischen Leben teilzunehmen, verfügte zunächst der Vater, danach der Mann über die unmündige Frau. So wurden Ehen früher meist in Hinblick auf die finanzielle und soziale Situation geschlossen. Besonders für Frauen, die in ihren Rechten stark eingeschränkt waren, stellte die Ehe eine regelrechte Notwendigkeit dar in der sich ihr Mitspracherecht in Grenzen hielt. In den 1860er jedoch fingen die Frauen in Deutschland an, sich zu organisieren und für sich stark zu machen. Es sollte jedoch noch 50 Jahre dauern, bis sie wählen durften, 40 Jahre bis sie studieren durften und 90 Jahre, bis ihr eigenes Vermögen verwalten durften.

Während mit Ehen ganz früher Geschäfte gemacht wurden und der Bund fürs Leben seit dem 13. Jahrhundert stark kirchlich geprägt wurde, hat sich – zum Glück – einiges getan.

Heute

Heutzutage wird, zumindest in unseren Breiten, die Ehe meist aus der Liebe heraus geschlossen. Doch die Anzahl der Eheschließungen sinkt stetig. Wurden 1961 noch 699.339 neue Ehen registriert, waren es 2021 nur noch 357.799. Auch das Alter der Ehepartner bei der Eheschließung hat sich verschoben. Waren die Menschen in den 70er Jahren Anfang bis Mitte 20, so sind sie knapp 50 Jahre später Anfang bis Mitte 30, wobei die Frauen im Schnitt zweieinhalb Jahre jünger sind.

Seit Oktober 2017 dürfen nun auch gleichgeschlechtliche Paare vor den Traualtar treten. Bis einschließlich 2021 haben sich bereits knapp 65.600 gleichgeschlechtliche Paare das Ja-Wort gegeben. Hierzu zählt auch die Umwandlung eingetragener Lebenspartnerschaften.

Zur Ehe gehört auch das Thema Scheidung. Bei Scheidungsfällen hielt die Ehe dabei knapp 15 Jahre, das sind gute 3 Jahre länger als noch vor 30 Jahren.

Doch nicht überall ist die Ehe für alle eine freie Entscheidung. Laut einer Studie von UNICEF werden jedes Jahr 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahre in arrangierte Ehen gezwungen. Besonders schwer ist die Lage der Frauen und Mädchen in Konflikt-Regionen und inmitten von humanitären Krisen leben.

Quellen:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Hintergruende-Auswirkungen/demografie-ehen.html

https://www.ohchr.org/en/women/child-and-forced-marriage-including-humanitarian-settings

https://igbce.de/igbce/die-situation-um-1800-die-natuerliche-hausfrau--28768

https://www.womankind.org.uk/womens-rights-facts/

https://data.unicef.org/topic/child-protection/child-marriage/

Bildquelle:

Foto von cottonbro studio von Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-blumen-zeremonie-feier-7268858/