27.06.2023

Die Hochzeitstorte – Bräuche und Geschichte

Die Hochzeitstorte – Bräuche und Geschichte

Sie ist aus Hochzeitsfeiern nicht mehr wegzudenken: die Hochzeitstorte. In allen Farben und Formen, ausgefallen oder schlicht, fruchtig und leicht oder sehr süß und cremig – das Törtchen ist sehr individuell.

Geschichte

Kuchen wird bereits seit jeher gern verspeist. Da besonders Zucker, der früher lediglich als Rohrzucker gewonnen wurde, lange Zeit ein sehr teures Lebensmittel war, stellte der Hochzeitskuchen im alten Rom ein Zeichen von Wohlstand dar. Erst als der Apotheker und Chemiker Andreas Sigismund Marggraf im 19. Jahrhundert entdeckt, dass auch aus lokal anbaubaren Rüben Zucker gewonnen werden kann, wurde dieser für die breite Masse erschwinglich. So wurden auch Hochzeitstorten salonfähig und etablierten sich als fester Bestandteil der meisten Hochzeiten. Die typische dreistöckige Hochzeitstorte mit Cremeverzierung wurde durch die Hochzeit einer Tochter von Königin Viktoria um 1859 populär. So wird die Creme zum Verzieren und Einstreichen in England auch Royal Icing genannt.

Bräuche Rund um die Hochzeitstorte

Der wohl bekannteste Brauch ist das gemeinsame Anschneiden der Torte. Die Gäste werden genau darauf achten, welche der frisch Vermählten die Hand oben hat – der hat Erzählungen nach nämlich auch in der Ehe die Hosen an.

Ein weiterer Brauch besteht im Einfrieren des oberen Stocks – verspeist wird dieser Teil der Torte dann ein Jahr später zum ersten Hochzeitstag. Das soll den Paaren Glück und eine langlebige Ehe bescheren. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Einfrieren mit Cremes, der Füllung und den Zutaten möglich ist.

Gestaltung

Den Paaren steht es frei eigene Wünsche zu äußern oder sie verlassen sich voll und ganz auf die Konditorei ihres Vertrauens. Die typische Hochzeitstorte, wie sie wohl auch den meisten als inneres Bild vor Augen schwebt ist mehrstöckig, weiß und mit Creme sowie einer Figur verziert. Dabei gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten die eigene Hochzeitstorte zu gestalten. Gerade auch bei Sommerhochzeiten stehen fruchtige Füllungen aus Mango-, Maracuja-, Himbeer- oder Heidelbeerpüree hoch im Kurs. Wer sich in der Geschmacksrichtung nicht entscheiden kann, seinen Gästen eine Auswahl oder auch vegetarische und vegane Alternativen bieten möchte, entscheidet sich für eine mehrstöckige Hochzeitstorte. Hier gelingt die Trennung der einzelnen Abschnitte elegant. Auch was die Dekorationen angeht sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Beliebt sind derzeit Blumen oder auch die thematische Dekoration in Bezug auf ein gemeinsames Hobby des Paares, ein Verweis auf den Ort des Kennenlernens oder das Einbringen des geliebten Haustiers.

Da Hochzeitstorten gerade auch bei einer Vielzahl an Gästen das Budget sprengen können, bietet sich ein buntes Kuchenbuffet an. Helfen Freunde und Verwandte mit, wird gespart und es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. An Beliebtheit gewinnen zudem Cupcakes und Cake Pops. Der Vorteil: Sie sind bereits portioniert und können leicht in vielen verschiedenen Geschmacks- und Farbvarianten angeboten werden. Hier bestellen die Paare meist trotzdem eine kleine Torte dazu, um das gemeinsame Anschneiden mit im Programm zu haben.

Doch egal, ob ausgefallen oder schlicht, groß oder klein, teuer oder billig – letztendliches muss sie dem Paar gefallen und allem voran muss sie einfach schmecken.

Quellen

https://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=257%3Adossier-kleine-geschichte-des-zuckers&catid=14&Itemid=88#:~:text=Die%20Produktion%20kostete%20Geld%20und,Koliken%20%2D%20und%20nat%C3%BCrlich%20als%20Luxusgut

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochzeitstorte

https://www.schnabulerie.com/voila/das-suesse-leben/die-torte-und-der-erste-hochzeitstag-eine-wahre-geschichte.html#:~:text=Viele%20von%20Euch%20kennen%20sicher,ein%20St%C3%BCck%20seiner%20Hochzeitstorte%20isst

Bildquelle

Foto von Gantas Vaičiulėnas: https://www.pexels.com/de-de/foto/zweischichtiger-weisser-kuchen-2811887/