24.04.2023

Elopement Hochzeit

Elopement Hochzeit

Im Mittelpunkt einer jeden Hochzeit steht das Brautpaar. Zwischen Einladungsschreiben, Locationsuche, Cateringentscheidungen und Sitzordungsplanung gehen sie jedoch manchmal unter. Der große Tag wird zur Zerreißprobe schon bevor er überhaupt begonnen hat und das Stresslevel steigt.

Entschleunigung und einen stressfreien Ansatz bietet hingegen ein Trend aus den USA: Elopements. Hier stehen die Liebe und die zwei Menschen die sie teilen im Mittelpunkt – ohne den Trubel. Das englische Verb „to elope“ heißt so viel wie flüchten oder entkommen. Und das ist genau das, was die Paare machen: sie brennen durch. Elopements sind Hochzeiten nur für die Paare mit keinen oder nur sehr wenigen Gästen und finden meist im Freien statt. Was sie ausmacht: die persönliche und intime Atmosphäre. Oft auch an entlegenen und entfernten Orten.

Während es das Durchbrennen schon lange gibt, entscheiden sich die Menschen heute meist aus anderen Gründen für Elopements. Gerade früher, als das Heiraten für manche Paare in ihren Ländern verboten war, sind viele weggelaufen, um sich woanders das Ja-Wort zu geben. Heute wird es weniger aus der Not heraus gemacht, sondern ist viel mehr eine aktive Entscheidung gegen den Planungsstress und den Trubel.

Gretna Green

Historisch erwähnenswert ist das schottische Dorf Gretna Green unweit der Englischen Grenze. Es ist einer der bekanntesten Orte zur Eheschließung. Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert hinein reisten Minderjährige aus England und anderen Ländern zu dem kleinen Ort, um sich dort heimlich trauen zu lassen. In Schottland war es möglich als Minderjährige ohne die Zustimmung der Eltern zu heiraten und so wurde Gretna Green zur Pilgerstätte für durchgebrannte Liebende. In der Schmiede wurden die jungen Paare getraut und der Bund mit Hammerschlägen auf einen Amboss besiegelt. Heute ist die alte Schmiede noch immer ein beliebter Heiratsort und eine Touristenattraktion. Im Jahr 1929 wurde das Mindestalter für die Eheschließung in Schottland auf 16 heraufgesetzt und auch durch den gesellschaftlichen Wandel ebbte die Durchbrenner-Welle ab.

Dabei muss es nicht immer eine bekannte historische Destination sein. Viele Liebende zieht es einfach raus in die Natur. Vor atemberaubenden Landschaften geben sie sich ihre Versprechen ganz intim und nur für sich. Ob Gebirgsketten, Strände oder ein persönlich wichtiger Ort – trauen lassen kann man sich so gut wie überall. Hier glänzt auch die professionelle Hochzeitfotografie besonders. So werden einzigartige Erinnerungen geschaffen und es bleibt ein Erlebnis für das ganze Leben. Ein bisschen Planungsaufwand gibt es dann meist doch noch: Gerade in Nationalparks sind meist spezielle Erlaubnisse nötig, um die Elopement-Hochzeit durchführen zu dürfen.

Manche Paare treiben es noch ein wenig weiter und stürzen sich gleich gemeinsam ins Abenteuer. Sogenannte Adventure Weddings gewinnen ebenfalls an Beliebtheit. Base Jumping im Grand Canyon oder ein Helikopter Flug über die Gletscher Alaskas – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Inspirationen bieten:

https://www.nomadic-hearts.com/

https://www.madeinthemountainsphoto.com/

https://thehearnes.com

Doch egal, ob große Hochzeit mit vielen Gästen oder kleines Elopement – das Wichtigste ist und bleibt, dass es den Paaren gefällt. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass auch hier der Gang zum Standesamt trotzdem noch notwendig ist, um die Ehe rechtskräftig werden zu lassen.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Gretna_Green

Bildquelle

Foto von Josh Withers: https://www.pexels.com/de-de/foto/meer-dammerung-landschaft-sonnenuntergang-15898048/